Andreas Kramm

8
Nov

Die Anfänge waren turbulent

Am 1. Juli dieses Jahres ist die WGW Wittenberge 25 Jahre alt geworden. Eine lange Zeit mit komplexen Aufgaben im Bereich der Stadtentwicklung. Die jüngsten Ergebnisse konnten Sie auch in diesem Magazin bewundern, aber der Anfang war alles andere als ein Spaziergang. Wir haben WGW-Geschäftsführer Torsten Diehn nach dieser Zeit genauer befragt.

Die Nachwendezeiten waren auch in Ihrer Branche turbulent. Wie erging es der WGW damals? Torsten Diehn: Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge mbH, kurz WGW, ging ja aus der Kommunalen Wohnungsverwaltung bzw. dem VEB Gebäudewirtschaft mit Gründung im Jahr 1991 hervor. Zu dieser Zeit kam eine Flut an Restitutionsansprüchen auf uns zu. Viele Alteigentümer wollten Ihr Eigentum zurück. So blieben von den etwa 6.000 Wohnungen im Jahre 1989 nach Rückführung an Alteigentümer und Verkauf in Folge von Privatisierung Ende 2000 noch etwa 4.100 Wohnungen im Bestand der WGW. Zu dieser Zeit, sogar bis 1996, wurden die Wohnungen der WGW noch fremdverwaltet. Das machte es noch schwieriger.

Zu welcher Zeit haben Sie persönlich das Ruder übernommen? Torsten Diehn: Das war im Jahr 2001 und die Aufgaben, die das Team damals zu lösen hatte, waren schon enorm: Eine nicht „ganz“ optimale Bausubstanz mit 48 % Leerstand galt es weiter in Form zu bringen und zu beseitigen. Dass wir heute so weit gekommen sind, daran war damals nicht zu denken. Aufzüge und Fußbodenheizung waren in den Gründerzeitbauten damals unvorstellbar.

Dann kam die Zeit der Abwanderung dazu. Was hat das konkret für Wittenberge bedeutet? Torsten Diehn: Seit der Wende hat die Stadt etwa 12.000 Einwohner verloren. Das hatte zur Folge, dass etwa 6.000 Wohnungen weniger gebraucht wurden. Wie in vielen anderen ostdeutschen Städten auch wurde daraufhin ein Stadtumbaukonzept entwickelt, welches natürlich viel mit Rückbau zu tun hatte. Der Rückbau war für die Akteure aufwendig und teuer, denn man bezahlt quasi Geld dafür, seine Immobilienwerte zu vernichten. Er hat inzwischen knapp die Hälfte des für Wittenberge geplanten Volumens erreicht. Schwerpunkt waren dabei unsere Bestände, in denen wir bisher 75 % des geplanten Rückbaus umgesetzt haben. Von den zur Zeit noch 2.700 WGW-Wohnungen werden bis 2030 vorraussichtlich noch 600 abgerissen. Aufgrund der besonderen Förderbedingungen im Land Brandenburg konnten die anderen Eigentümer diese Quote noch nicht erreichen. Das integrierte Stadtumbaukonzept wird derzeit fortgeschrieben. Es soll künftig neben städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Belangen wirtschaftliche Aspekte stärker einbeziehen. Auch die Bürgerbeteiligung soll wieder verstärkt werden.

Das heißt, Sie haben Ihre Aufgabe fast erfüllt? Torsten Diehn: Ja, so ähnlich hatte ich mir das in den Neunzigern auch vorgestellt. Irgendwann ist man eben mit der Sanierung fertig. Mit den Erfahrungen aus vielen Sanierungsobjekten haben wir gelernt: Man ist nie fertig. Die Produkte oder eben Wohnungen werden ständig weiterentwickelt, um sie marktgerecht zu machen, gerade in den Regionen, wo ein Überangebot herrscht. Eine neue Aufgabe des Unternehmens hat sich übrigens mit dessen Konsolidierung ergeben: Die Förderung von Vereinen, Sportklubs, Events und des städtischen Lebens. Hier leisten wir jedes Jahr gern unseren Beitrag und beteiligen uns mit relevanten Medien selbst daran.

11
Aug

Eine Frischzellenkur auch für die Nachbarn

Es ist fast vollbracht – der „Lückenschluss“ in der Bürgermeister- Jahn-Straße 2 und 3 wird im Mai 2017 beendet sein.

Fassade und Fenster zeigen schon das neue Kleid, wenn auch noch verhüllt. Die Sommerbilder aus den späteren Wohnungen sprachen noch eine andere Sprache: Marode Balkenkonstruktionen und völlig unbrauchbare Fußböden verdeutlichten die Jahre, die das Haus schon auf dem Buckel hat. Umso erstaunlicher, dass das Ensemble energetisch Neubauniveau erreichen wird, Gas-Brennwert-Heizung und Sonnenkollektorflächen eingeschlossen. Für günstige Betriebskosten sorgen auch die Laubengänge, welche alle drei Objekte mit der bereits montierten Aufzugsanlage verbinden. Eine Ein-Raum-, fünf Zwei-Raumund sechs Drei-Raum-Wohnungen verfügen über Wohnflächen zwischen 34 qm und 88 qm. Sie sind vollständig barrierefrei ausgestattet und haben alle Zugang zum Aufzug. Ansehnliche Fußböden und eine Deckenhöhe von 2,60 m sorgen für ein behagliches und komfortables Wohnklima. Und für Kinder und Eltern besonders erfreulich ist die unmittelbare Nachbarschaft zur Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule mit ihrem offenen Ganztagsangebot.

8
Aug

Spielplatz eingweiht

Der neue städtische Spielplatz an der Elbuferpomenade wurde eingeweiht. Nun passt Bummel und Spielen an der Elbe zusammen.

6
Apr

DRK-Treffpunkt in der Remy-Str. 4/6 eröffnet

Eine beispielgebende Initiative hat nun das Deutsche Rote Kreuz in Wittenberge gestartet: Es stellt die frisch bezogenen WGW-Gewerberäume in der Bernard-Remy-Straße teilweise auch Vereinen und Gruppen zur Verfügung, die für das Gemeinwohl oder für soziale Zwecke arbeiten. Eine tolle Idee, die viele Bürger begeistern wird. Das DRK wird hier den Katastrophenschutz, den Sanitätswachdienst und das Deutsche Jugendrotkreuz ansiedeln. Zur Ausstattung der gerade renovierten Räumlichkeiten werden Veranstaltungs- und Schulungsräume, ein Club-Café, Büroräume für ehrenamtliche Rotkreuz-Führungskräfte, Umkleideräume und diverse Sanitärmöglichkeiten zählen.

Mitglieder des Katastrophenschutzes kommen u. a. bei Großschadenlagen wie beim letzten Elbehochwasser zum Einsatz. Damals hat das DRK z. B. den Aufbau und den Betrieb der Notunterkunft für evakuierte Personen organisiert. Bei zahlreichen Musikevents und Festveranstaltungen ist der Sanitätswachdienst anzutreffen. Die ehrenamtlichen Bereitschaftsangehörigen sorgen für einen Betreuungs-, Verpflegungs- und Sanitärdienst und betreiben bei Großschadenlagen die Personenauskunftsstelle des Kreisauskunftsbüros. Beim Jungenrotkreuz haben Jugendliche die Möglichkeit, umfassend „Erste Hilfe“ zu erlernen und diese jährlich bei Landeswettbewerben und Jugendcamps in lustiger Runde zu testen. Ein weiterer Schwerpunkt in der Remy-Straße wird die Sozialarbeit sein. Man wird sich hier um Senioren kümmern, einen Treffpunkt aufbauen und Seminare im Sozialbereich anbieten.

6
Apr

Martin Röhr ergänzt das WGW-Team

Für die Abteilung Technik und Instandsetzung gab es im Oktober 2015 Jahres Verstärkung. Der Neue hieß Martin Röhr und spielt in seiner Freizeit gern Saxophon. Seine fachliche Qualifikation als zukünftiger Master of Science im Facility- und Immobilienmanagement erwarb er an der Fachhochschule Anhalt in Dessau. Martin Röhr realisiert gemeinsam mit Kollegen verschiedenste Sanierungsprojekte und ist Ihr neuer Ansprechpartner in Sachen Technik für den unten genannten WGW-Bereich. Das heißt, wenn in diesen Objekten die Heizung versagt oder der Winterdienst nicht funktioniert, können Sie ihn persönlich, zumindest am Telefon, kennen lernen.

 

Ihr WGW-Ansprechpartner für folgende Bereiche:
Bahnstraße 46 a-c, 48 a-c, 50 a-c, 50, 52, 54, 57 a-c
Maxim-Gorki-Straße 17-32

18
Feb

Aufwertung des WGW-Firmensitzes abgeschlossen

Nicht zu übersehen ist die neue Außenfassade, welche nun in einem Mix aus Weiß und dem Firmen-Violett besteht. Auch Treppenhaus und Flure haben neue Farben, neue Fliesen und ein neues Geländer erhalten. Eine Automatiktür und die nun barrierefreie Zuwegung machen den Eintritt noch angenehmer. Mehr Orientierung erhält man nun durch einen übersichtlichen Wegweiser. Die neue WGW-Fahne auf der Rasenfläche vor dem Gebäude weist Interessenten schon von Weitem den Weg.

18
Dez

Sicherungen & Sanierungen bis 2016

Das Jahresende 2015 ist vor allem durch Sicherungs- und Konservierungsmaßnahmen geprägt worden. Weil Sanierungen sowohl beträchtliche Finanzen als auch „WGW-Manpower“ benötigen, können diese nur schrittweise erfolgen, um nicht im Desaster zu enden. Aus diesem Grund verfolgt die WGW seit geraumer Zeit eine Konservierungsstrategie. Stadtbildprägende Objekte, wie z. B. die Rathausstraße 1 und 3, Bismarckplatz 8 / Friedrich-Ebert-Straße 14 – 14 a und die Goethestraße 1 a wurden dazu erworben und in den Konservierungsprozess einbezogen. Im Rahmen der Sicherung erhalten die stillgelegten Objekte ein neues Dach, gesicherte Fenster, eine gesicherte und etwas verschönerte Fassade, eine Schwammbekämpfung und eine Entkernung. Gelegentlich werden auch Hölzer und Fensterscheiben ausgetauscht. Mit Hilfe dieser Arbeiten werden die Häuser in einen bis zu 15 Jahre dauernden „Dornröschenschlaf“ versetzt. Und jedes von ihnen hofft nun auf den Prinzen, der …?

Die Großprojekte 2016

Die Sanierung der Bürgermeister-Jahn-Straße 2 und 3 wird den „Lückenschluss“ auf wundervolle Weise vollenden. Dieser Straßenzug wird spätestens dann eine der besten Lagen in der Elbestadt sein und weiter für interessierte „Noch-nicht-Wittenberger“ werben. Gute Wohnqualität ist das wirksamste Heilmittel gegen den demografischen Wandel und damit gegen die Schrumpfung der Stadt. Das effizient vernetzte Ensemble verfügt über eine Gas-Brennwert-Heizung, welche die Bürgermeister-Jahn-Straße 1, 2 und 3 versorgen wird. Auch die zukünftigen Sonnenkollektorflächen auf der Bürgermeister-Jahn-Straße 2 und 3 werden zur Warmwasseraufbereitung aller drei Häuser genutzt. Die über Laubengänge mit allen drei Objekten verbundene Aufzugsanlage ermöglicht ebenfalls günstige Betriebskosten. Mitte 2017 ist die Fertigstellung geplant.

Das zweite WGW-Sanierungsprojekt wird die Goethestraße 7 sein. Das ebenfalls im Jahnschulviertel gelegene und 1909 erbaute Eckgebäude wird dann über 17 barrierefreie Wohnungen verfügen. Ziel der energetischen Sanierung werden die Anforderungen eines KfW 100 sein. Fenster- und Türelemente in der Straßenfassade werden nach historischem Vorbild in Holzausführung nachgebaut werden. Ein innenliegender Aufzug, Balkone und Balkonaustritte sowie Fußbodenheizung und Lüftungsanlagen werden auch dieses Objekt wieder zu einem Ort machen, an dem man noch in 20 Jahren gern wohnen mag. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.